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Rundgang

Hochzeitssaal

Wieder im Treppenhaus angekommen, gehen wir nun nach links bis zur Stufe und dann geradeaus zum Hochzeitssaal.

Im Durchgang hängen Bilder von Homberger Künstler/innen, von denen einige nach 1945 hier heimisch waren.

Im Saal, den wir auch für Ausstellungen und Veranstaltungen nutzen, begegnen uns wieder Öfen des Eisenwerkes Holzhausen.

Gleich hinter der Tür links stehen die Gewänder des Hessentagspaares (2008), sie sind denen eines wohlhabenden Bürgerpaars des ausgehenden Mittelalters nachempfunden. 

Von dem großen „Drei-Kaiser-Ofen“ links sind 3 Gips-Modeln in der Vitrine daneben ausgestellt. Das „Drei-Kaiser-Jahr“ war 1888: Kaiser Wilhelm I, Friedrich III und Wilhelm II, von denen der liberal eingestellte Friedrich III. nur 99 Tage im Amt war, bevor er an Kehlkopfkrebs verstarb.

Im Nachhinein betrachtet war dies ein großes Unglück für die Weiterentwicklung der deutschen Geschichte.

Das schönste Stück unserer Ofensammlung ist der „Märchenofen von den drei Raben“ geradeaus vor uns. Die Vorlagen dazu liegen in der Vitrine links und sind von Moritz v. Schwind (1814 – 1871) entworfen worden (Info 15 und 16).

Das 19. Jahrhundert schätzte Eisen sehr. Beispiel dafür ist der bekannteste preußisch-deutsche Orden, das „Eiserne Kreuz“. Davon legen einige Exponate in den Vitrinen Zeugnis ab. 

In der Ecke links unter dem Fenster befindet sich das (Original-)Grabkreuz der Äbtissin Marianne vom und zum Stein, einer Schwester des bekannten preußischen Ministers Karl vom und zum Stein (1757 – 1831). Er war zusammen mit seinem Nachfolger, Karl August von Hardenberg, der Schöpfer der Städte- und Gemeinde-Ordnung (ab 1807). 

Sie ist die Grundlage für die modernen Selbstverwaltungen der Gemeinden in Deutschland geworden, wie zum Beispiel der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) hier bei uns. 

Sicher hat Stein während der Besuche in Homberg mit seiner Schwester und anderen Verschwörern im Gartenhaus des Freiadligen Damenstifts 

Wallenstein (heute: Dörnbergtempelchen an der Ecke Bischofs- und Bergstraße) die Planungen für den Dörnberg-Aufstand diskutiert.

Das Doppelgrab der Stiftsdamen Marianne vom und zum Stein (✝1831) und ihrer Nachfolgerin Charlotte von Gilsa (✝1822), einem weiteren Mitglied der Verschwörergruppe, befindet sich noch heute im „Stadtpark Alter Friedhof“ an der Drehscheibe. 

An einer Wand ist schematisch der Arbeitsablauf im Eisenwerk Holzhausen angebracht. Ein Modell zeigt das Werk im Jahr 1923 (siehe Anm. 22).

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