Der „Großvater“ liegt krank im „Himmelbett“, und die „Großmutter“ in niederhess. Spitzbetzeltracht bringt eine Wärmflasche.
Gardinen und Himmel dienten nicht nur der Wärmespeicherung im Winter, sondern auch der Ungezieferabwehr (Wanzen!).
Die festliche Tracht, rechts vom Himmelbett, gehörte zur Kleidung einer modernen Landjugend-Gruppe, die niederhessische Volkstänze vorführte. Die niederhessische Spitzbetzeltracht war viel einfacher gehalten.
Links sehen wir eine Strumpfstrickmaschine des Wirkers Wolf aus der Untergasse und eine „Homberger Weste“ der Strickerei Russack aus der Westheimer Straße. Sie wurde von den Bauern der Umgebung gern bei der Arbeit getragen.
Beide Geschäfte existieren schon lange nicht mehr.
Rechts daneben schauen wir in eine kleinbürgerliche Küche des 19. Jahrhunderts.
Auf dem Herd links wurde das Essen gekocht, der Kuchen gebacken und im „Schiff“ heißes Wasser vorgehalten. Dahinter steht eine „Butterwiege“ zur Buttererzeugung. So konnten selbst Kinder oder alte Leute ihren Beitrag zum Haushalt leisten.
Auf dem quadratischen Tisch stand die Schüssel mit dem Mittagsbrei, den die Großfamilie, quer zum Tisch mit dem Holzlöffel in der rechten Hand, umstand.
Der „Löffelkasten“ hängt gleich daneben.